Oman
Land & Leute
Geographie
Im Norden und Nordwesten des Landes liegt die erst 1999 festgelegte Grenze zu den Vereinigten Arabischen Emiraten. Im Nordosten liegt der Golf von Oman und das arabische Meer im Südosten und Süden. Die parallel zum Golf verlaufende Gebirgskette Al-Hajar (Omangebirge) mit der höchsten Erhebung des Landes, dem Berg Djebel al-Achdar (3.074 m), grenzt die fruchtbare Küstenebene Al-Batinah von der Wüste ab. Auf dem Küstenstreifen liegen die wichtigsten Städte Omans, die Hauptstadt Maskat, Sohar, Sur und Nizwa.
Die Wüste Rub al-Chali, die Oman mit Saudi-Arabien und dem Jemen teilt, nimmt den größten Teil des Landesinneren ein und trennt die südliche Provinz Dhofar vom Norden des Landes. An der fruchtbaren Küste Dhofars liegt die Provinzhauptstadt Salalah. Die Staatsgrenzen im Landesinneren sind nicht exakt festgelegt, die Fläche Omans beträgt offiziell 309.500 Quadratkilometer (andere Quellen: 212.457 km²).
Zum Territorium des Staates gehört auch die strategisch wichtige Exklave Musandam (Ruus el Djibal), eine Halbinsel an der Straße von Hormuz, zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman, sowie eine Enklave namens Madha innerhalb der Vereinigten Arabischen Emirate. Dieses Kap wird vom Rest des Landes durch das Territorium der Vereinigten Arabischen Emirate getrennt.
Siehe auch: Städte und Landschaften im Oman
Klima
Generell ist das Klima im Innern des Landes heiß und trocken, an den Küsten heiß und feucht. Die Durchschnittstemperaturen liegen in den Sommermonaten bei ca. 35° C, es können teilweise bis 52° erreicht werden. In den Wintermonaten liegt die Temperatur bei ca. 27°C. Im Norden regnet es im Winter, in Dhofar unter dem Einfluss des Monsun von Juni bis September, so dass die Temperaturen dort dann niedriger liegen. Die jährliche Niederschlagsmenge ist gering, durchschnittlich 100 mm im Jahr.
Flora und Fauna
Durch den wenigen Regen hat Oman nur eine spärliche Vegetation, dominierend sind widerstandsfähige Dattelpalmen, in den feuchteren Bergen wachsen auch Bäume wie Zedern oder Ölbäume. In Dhofar wachsen eine Vielzahl teils für die arabische Halbinsel untypische Pflanzen, besonders in den Monaten des Monsunregens und in den Bergen.
Es gibt ca. 85 Arten von einheimischen Vögeln, hinzu kommen Zugvögel, die man in Oman beobachten kann. Insgesamt wurden schon über 450 verschiedene Vogelarten gesichtet. Vor den fischreichen Küsten können über 22 verschiedene Arten von Walen und Delphinen beobachtet werden.
Es gibt im Land Schutzgebiete für die an den Stränden Omans eierlegenden Meeresschildkröten. Die ursprünglich in freier Natur schon ausgestorbene Arabische Oryx wurde in den 1980ern wieder in einem Schutzgebiet angesiedelt, das Arabian Oryx Sanctuary wurde von der UNESCO 1994 als Weltnaturerbe anerkannt. Weitere bemerkenswerte Landtiere sind verschiedene Gazellenarten, der Leopard und der Arabische Tahr.
Quelle und weiterführende Informationen (englisch):
Bevölkerung
Oase in Oman2003 hatte Oman 2,34 Mio. Einwohner. Die Bevölkerungsdichte liegt bei acht Einwohnern pro Quadratkilometer. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei 69 Jahren. Die Bevölkerung besteht zu etwa 75 Prozent aus Omanern, die meisten sind Araber, im Nordosten stammen viele auch aus Ostafrika. In den Hafenstädten leben zahlreiche Inder, Pakistaner, Bangladescher und Filipinos. Das Bevölkerungs- wachstum beträgt 2,93 % im Jahr.
Sprachen
Die Amtssprache in Oman ist Arabisch, es wird aber auch Englisch, Farsi und Urdu gesprochen. Ein Teil der Bevölkerung spricht auch einen Swahili-Dialekt, wie er in Ostafrika und auf Sansibar gesprochen wird.
Religionen
Staatsreligion ist der Islam, andere Religionen werden geduldet. Der Großteil der Bevölkerung gehört dem Islam an, die Ibaditen machen mit 75 % den größten Teil aus, gefolgt von Sunniten, die aus dem Iran und dem Jemen zuwanderten. Ein kleiner Teil der Bevölkerung sind Schiiten, Christen, Juden und Hindu.
Bildung
Die Alphabetisierung Omans beträgt 75,8 %, 83,1 % der männlichen und 67,2 % der weiblichen Bevölkerung können lesen und schreiben (CIA World Factbook, 2003). Obwohl keine allgemeine Schulpflicht besteht, werden ca. 90 % der Kinder eingeschult, der Schulbesuch ist kostenlos. Die erste Hochschule des Landes, die Sultan-Qabus-Universität wurde 1986 in Mascat gegründet. 2000 wurde eine zweite Universität in Sohar gegründet.
Städte
Die Hauptstadt Maskat ist räumlich begrenzt und hat nur 25.000 Einwohner, der engere Hauptstadtbereich hat 370.000, die gesamte Capital Area 632.000.
Geschichte
Oman war schon um 3000 v. Chr. den Sumerern in Mesopotamien bekannt (siehe: Magan). Nach der Übernahme des Islams im 7. Jahrhundert wurde Oman Teil des Kalifats der Umayyaden und Abbasiden. Vor allem im Hinterland breitete sich die Sekte der Ibaditen aus, während Sohar zum bedeutendsten Handelszentrum der islamischen Welt aufstieg und Kontakte bis in das Kaiserreich China und nach Ostafrika pflegte. Nach der Zerstörung Sohars durch die Buyiden (965) wurde das Land mehrmals von persischen Eroberern besetzt, bevor im 16. Jahrhundert die Portugiesen die Kontrolle über die Küstenstädte erlangten.
Im Kampf gegen die Eindringlinge wurde Oman unter der Yaruba-Dynastie und der Said-Dynastie seit dem 17. Jahrhundert vereinigt. Nach der Vertreibung der Portugiesen stieg Oman zur Seemacht im Indischen Ozean auf und eroberte große Teile der ostafrikanischen Küste. Durch die Teilung des Reiches in das Sultanat Oman und das Sultanat Sansibar (1860) begann der wirtschaftliche Niedergang des Landes, der durch die konservative Politik der Sultane noch verschärft wurde. Erst mit Beginn der Erdölförderung und dem Regierungsantritt von Qabus ibn Said (1970) erfolgte eine umfassende Modernisierung von Wirtschaft und Gesellschaft.
Kultur
Nationalfeiertag ist der 18. November, an dem Sultan Qabus ibn Said seinen Geburtstag feiert.
Politik & Wirtschaft
Politik
Oberster Herrscher des Landes ist der Sultan, der das Amt des Staatsoberhaupts und Regierungschefs in sich vereint. Als eine Art Verfassung dient das 1996 von Sultan Qabus ibn Said erlassene „Basic Law of the State“.
Der Nationale Konsultativrat (Majlis Oman) ist eine nach Zweikammersystem aufgebaute Versammlung mit lediglich beratender Funktion. Das Oberhaus Majlis al Dawla wird vom Sultan bestimmt. Das Unterhaus Majlis al-Shura wird von Omanern über 21 auf drei Jahre gewählt, der Sultan hat allerdings das Recht die Wahl für ungültig zu erklären. Politische Parteien sind verboten.
Oman ist in 8 Governorate (mintaqah) gegliedert, die sich wiederum in Distrikte (wilayat, Sg. wilaya) unterteilen.
Wirtschaft
Währung
Die Währungseinheit in Oman ist der Rial Omani zu 1.000 Baisas. Er ist fest an den US-Dollar gebunden (1 R.O. = 2,58 US$).
Außenhandel
Seit 1967 wird Erdöl exportiert, heute mit ca. 85 % des gesamten Exports Hauptexportgut des Landes, seit 1978 wird zusätzlich Erdgas gefördert. Weitere Exportgüter sind Fische, Metalle und Textilien. Importiert werden Maschinen und Fahrzeuge, Industriegüter und Lebensmittel. Seit Beginn der Ölexporte ist die Handelsbilanz positiv.
Landwirtschaft und Bodenschätze
42 % der Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft oder Fischerei, angebaut werden vor allem Datteln, Limetten, Granatäpfel und Tabak. Der Bergbau beschränkt sich auf den Abbau von Kupfer und wenig Chromit.
Staatsausgaben
Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für
- das Gesundheitswesen bei 7%
- das Bildungswesen bei 16%
- das Militär bei 32%
Infrastruktur
Es gibt in Oman ca. 32.800 km Straßen, inzwischen (2005) sind fast alle Orte auf asphaltierten Straßen erreichbar, es fehlen aber Querverbindungen (z. B. Ibri-Sohar und die Küstenstraße östlich von Maskat), so daß die Asphaltstraßen noch kein Netz bilden. Vierspurige Autobahnen (779 km) verbinden Maskat mit Sohar / Fujairah und mit Nizwa, und Ibri mit Buraimi. Viele Omaner benutzen private PKW (285.000), so dass die Zahl der Überlandbusse zwischen großen Orten eher abnimmt, ergänzend verkehren Sammeltaxis zwischen kleineren Orten. Bei jährlich etwa 10.000 Verkehrsunfällen sterben rund 600 Menschen. Ein Eisenbahnnetz existiert nicht.
Der Transport von Öl und Gas erfolgt über ca. 7.000 km Pipelines. Mina el Fahal bei Maskat ist der Ölexporthafen. Weitere wichtige Häfen sind Mina Sultan Qaboos in Matrah und Raysut bei Salalah, der weiter ausgebaut wird und Freihandelszone ist.
Internationale Flughäfen existieren im südlichen Salala und im nördlichen Sib (ca. 30 Kilometer westlich von Maskat).